In seiner über 300 Jahre langen Geschichte war die Entwicklung des Klaviers geprägt von technischen Fortschritten, die teilweise auch ihren Ursprung in Wien haben, der Entwicklung von verschiedenen Musikstilen und einer starken Veränderung und Entwicklung des Berufsbildes der KlaviermacherInnen.
Im 18. und 19. Jahrhundert war der Beruf geprägt von Einzelfertigung und Kleinserien. Manche dieser kleinen Betriebe haben sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu namhaften Herstellern entwickelt. Begleitet vom wirtschaftlichen Wandel am Anfang des 20. Jahrhunderts und den zwei großen Weltkriegen kam es zu einem wesentlichen Rückgang der Klavierproduktion und der Anzahl der KlaviermacherInnen in Wien.
Heute ist das Berufsbild geprägt von den Bereichen Service, Reparatur, Restauration und auch Verkauf. Neben einzelnen Cembalos und Hammerflügeln werden hauptsächlich vorgefertigte Instrumente fertig gestellt. Die Materialien Filz, Leder, Holz, Furniere und Metall sind jene Werkstoffe, die im fertigen Instrument mit seinen schwingenden Saiten Menschen aller Altersgruppen eine sinnliche Erfahrung bereiten.
Gerade für Kinder ist es wichtig auf einem akustischen Instrument die ersten Schritte in der Welt der Musik zu machen. Das Klavier bietet beinahe unbegrenzte Möglichkeiten für alle Stilrichtungen und Qualitätsstufen – vom Anfänger bis hin zum Profi. Um auch in Zukunft die Qualität des KlaviermacherInnen-Handwerks zu erhalten, bleibt die Lehrlingsausbildung weiterhin ein wichtiger Bestandteil. Wien ist eine Kulturhauptstadt.
Hier befinden sich Spitzeninstitutionen im Bereich der Klavierausbildung, einige sehr bedeutende Konzertsäle, Musikinstrumenten-Sammlungen und Museen. Die Stadt lockt viele internationale StudentInnen an. Diese rege kulturelle Tätigkeit ist eine wichtige Basis für die KlaviermacherInnen. Die Faszination am Instrument Klavier bleibt.