Neben den KlaviermacherInnen, die Klaviere bauen und reparieren, gibt es die Gruppe der KlavierstimmerInnen, die sich ausschließlich der Stimmung der Klaviere annehmen.
Das Stimmen eines Pianos oder Flügels stellt eine besondere Herausforderung dar. Egal, ob es sich um ein älteres Instrument, dessen Stimmhöhe schon unter 440 Hz liegt, oder um einen neuen Konzertflügel einer Spitzenmarke handelt, muss dabei sehr sensibel und individuell vorgegangen werden. Man braucht nicht nur Übung, um die verschiedenen Intervalle zu hören, sondern auch großes Gefühl, um den Stimmnagel in die richtige Position zu setzen. Viele MusikerInnen unterliegen dem Irrtum, dass nur die Intervalle und Schwebungen zu hören ausreicht, diese Tätigkeit an den 220 Stimmnägeln durchzuführen. Wer geübten KlavierstimmerInnen zuhört, wird feststellen, dass das Gehörte den meisten Stimmgeräten überlegen ist. Das Wissen um die Besonderheiten der verschiedenen Fabrikate, die Übung im gleichzeitigen Anschlagen der Taste, das Drehen des Stimmnagels und das Hören der Differenzschwebungen zeichnet geübte StimmerInnnen aus. Ist ein Instrument schon mehrere Jahre nicht gestimmt worden, sind oft zwei Stimmungen kurz hintereinander notwendig, um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. (Im Instrument herrschen Zugspannungen um die 200.000 Newton.)
Für viele zur Erinnerung: Das Klavier sollte mindestens einmal im Jahr gestimmt werden. Lassen auch Sie sich von einer Fachperson Ihrer Wahl Ihre Stimmung verbessern.